3D-Druck – das Haus aus dem Drucker
In den letzten Jahren wurden neue Methoden für Bauteile oder für ein komplettes Haus mittels 3D-Druck erprobt. Die in der Bauindustrie verwendeten Drucker sind in der Lage Metall und Beton in 3D zu drucken. Ziel ist es, große Strukturen zu drucken und komplexe Projekte zu realisieren. Mittlerweile gibt es rund um den Globus Baustellen, auf denen große Materialdrucker Beton zu Wänden und schließlich zu Häusern schichten. Die Idee des französischen Professors Benoit Furet gewinnt immer mehr an Bedeutung und rückt sowohl im öffentlichen als auch im privaten Sektor in den Fokus. Arbeitskosten, Geschwindigkeit und umweltfreundliche Prozesse sind nur einige Beispiele dafür, wie der 3D-Druck den Hausbau revolutioniert.
3D-Druck für die Baubranche
Anfangs wurde der 3D-Druck genutzt, um Modelle zu drucken. Es war eine einfache und schnelle Methode im Vergleich zu traditionellen Arbeitsweisen, die mehr Zeit und Handarbeit erforderten. In den 90er Jahren begannen einige Unternehmen, mit dem 3D-Druck modulare Komponenten für Großprojekte herzustellen. In den 2000er Jahren waren diese Anwendungen in vollem Gange und die gesamte Branche hat sich verändert. In den letzten Jahren haben sich die Anwendungsbereiche des 3D-Drucks stark weiterentwickelt. 2017 druckte ein dänisches Startup in Kopenhagen ein 50 m2 großes Büro in 2 Tagen. Im holländischen Eindhoven entsteht eine ganze Wohnsiedlung aus dem Drucker.
Das Haus der Zukunft
Bisher waren die meisten Anwendungen kleinere Gebäude und vor allem eingeschossige Häuser. Die Firma WinSun, ein chinesisches 3D-Druckunternehmen, druckte die erste Serie von 10 Häusern im Jahr 2013. Mit einem speziellen Material aus Zement, Sand, Fasern und einem eigenen Additiv fügt der Drucker Schicht für Schicht Wände und andere Komponenten für das Haus hinzu. Die Wände werden dann vor Ort montiert. Mit der Verwendung von bis zu 50 % Abbruchmaterial und Nullabfall ist die Technologie umweltfreundlich. Noch beeindruckender ist die Auswirkung auf die Lieferzeit. Der Bau einer zweigeschossigen 1.100 qm großen Villa dauert einen Tag Druck, zwei Tage Montage, mit internen, im Voraus errichteten Stabstrukturen, die nur drei Handwerker erfordern. Nach Angaben des Unternehmens kann die 3D-Drucktechnologie bis zu 60 % der Baumaterialien und 50 % – 80 % der Arbeitskräfte einsparen, was die Arbeitseffizienz verbessert und hilft, die Kosten zu senken. Die günstigsten Wohnhäuser aus chinesischer Produktion gibt es bereits ab 5000 Euro.
Das Haus aus dem Drucker
Umweltfreundlich:
Der 3D-Druck reduziert die Menge an Abfallmaterial erheblich. Um ein Haus zu bauen, wird immer nur genau so viel Material verwendet, wie benötigt wird. Viele der Bestandteile, aus denen Objekte gedruckt werden, können aus recyceltem Material hergestellt werden und die erstellten Objekte selbst können ebenfalls recycelt werden.
Schnelle Lieferzeit:
In einer Branche, in der Bauverzögerungen äußerst störend und kostspielig sein können, bietet der 3D-Druck neue Möglichkeiten, die Lieferung zu beschleunigen und Risiken zu reduzieren. Durch den Dauerbetrieb und die Reduzierung von Störungen vor Ort und damit von Verzögerungen können die Drucker die Bauzeit um 50 % – 70 % reduzieren.
Designflexibilität:
Mit Hilfe von 3D-Druckern sind Architekten flexibler in der Gestaltung ihrer Entwürfe, ohne Einschränkungen bei technischen und strukturellen Aspekten. Sie können auch komplexe Formen mit nichtlinearen Formen und geschwungenen Wänden realisieren, die mit den herkömmlichen Bauweisen bisher nicht möglich waren.
Niedrigere Kosten:
Die 3D-Drucktechnologie kann bis zu 60 % der Baumaterialien und 50 % – 80 % der Arbeitskräfte einsparen, was die Arbeitseffizienz verbessert und zur Kostensenkung beiträgt. Dies könnte besonders in Ländern der Dritten Welt anwendbar und hilfreich sein, wo bessere Häuser zu geringeren Kosten gebaut werden könnten.
Die digitale Revolution hat auch hierzulande den klassischen Hausbau erreicht und wird die gesamte Baubranche reformieren und das Wohnen wieder bezahlbar machen.